Krissis Reiseblog

Archiv für: Juli 2005

30.07.05

Permalink 05:05:42, von Krissi, 849 Wörter, 137 Ansichten   German (DE)

der warme norden von down under

es ist schon alles etwas verwirrend auf der suedhalbkugel, besonders die vorstellung, dass es je weiter man in den norden kommt immer waermer wird. nicht nur, dass der strassenverkehr hier auf der linken seite ist- und ich immernoch in die fallsche richtung schaue, wenn ich ueber die strasse laufe - auch an den seltsamen anblick eines falsch rum liegenden mondes habe ich mich noch nicht gewoehnt. aber das nur am rande.
wie schon lange drauf gefreut, sind wir mittlerweile ausgiebig in den genuss des zeltens gekommen. oben im norden von cairns war dies auch noch bei superwetter wunderschoen, auf einem campingplatz mit pool direkt an einem 4 meilen langen weissen sandstrand mit herrlichem wasser, morgens von dem schrei eines kookaburras aufgeweckt zu werden, sich darueber zu freuen, dass alle ameisen die aussen am zelt rumkrabbeln nicht reinkommen, wegen baustellenlaerm auch keine andere wahl haben als aufzustehen... naja, den strand haben wir auch erstmal ausgiebig genutzt. ein kleiner ausflug in den regenwald mit baeumen mit imposanten wurzeln und einem bachbett mit beeindruckenden farben war ein schoene abwechslung von den relaxten strandtagen. wieder zurueck in cairns - da port douglas schon eher ein schlaegfriger familien touristen ort ist - wurde das wetter immer schlechter, so dass wir das zelt zwar noch im trockenen zustand aufbauen konnten, dieser sich dann bald darauf jedoch in einen nassen veraenderte und diesen die restlichen tage beibehielt. da das zelt leider etwas zu klein ist um die backpacks innen unterzubringen, wurden diese in der ersten nacht voller schlamm bespritzt (da sie nur unter der aeusseren plane lagen). Aus diesem muffeligen zustand kamen sie trotz dem aeusserst lieben angebot von kate (aus adelaide) sie in ihrem zelt unterzustellen solange wir in cairns waren nicht mehr heraus. aber - ein hoch auf mein zelt - das hielt dicht! jetzt aber erstmal genug vom abenteuer campen, wir selbst wurden nicht nur durch den regen sondern auch beim tauchen am great barrier reef nass. und das war wirklich ein einmaliges erlebnis! ich - ziemlich aus der uebung, da seit 4 jahren nicht mehr getaucht, da die motivation in kalten, trueben deutschen seen zu tauchen einfach zu gering war - bin von der unterwasserwelt dort total begeistert. die vielfaeltigtsen korallen und anemonen in allen moeglichen formen und farben, die bei beruehrung ihr aussehen und die farbe sogar noch mal veraendern, unzaehlige fische (mit forellen und barschen nicht zu vergleichen), eine schlidkroete, riesenmuscheln, die sich beim anfassen zuklappen, seesterne, seegurken, tunnel durch die man taucht usw. usw.. das allerschoenste war allerdings das alles beim 2. tauchgang mit ute zusammen erleben zu koennen. die sichtverhaeltnisse waren wohl wegen rauher see (die auch dazu fuehrte, dass die haelfte der leute auf dem boot seekrank wurden) nicht die besten, fuer mich allerdings waren diese 7 meter schon mehr als ich jemals unter wasser weit sehen konnte. ein unvergesslicher tag!
in darwin wurden wir wieder von der sonne empfangen und haben auch seitdem das beste wetter. seit gestern sind wir wieder zurueck aus dem litchfield national park, den wir mit einem gemieteten auto erkundet haben. neben ueber die strasse springenden kaenguruhs, sind hier mehre wasserlaeufe mit wasserfaellen und waterholes, in denen man schwimmen kann, sehenswert. die beiden naechte verbrachten wir an einem einsamen bach, jeweils mit einer eigenen campsite und einem eigenen waterhole zum schwimmen - weit und breit niemand anderes zu sehen. das zelt nur zur haelfte ( dass heisst ohne die obere plane aufgebaut) lagen wir nur geschuetzt vom moskitonetz direkt unter wunderschoenen sternenhimmel mit super vielen sternschnuppen (und unzaehligen wuenschen...). einfach unbeschreiblich schoen. tagsueber waren wir damit bescheftigt von waterhole zu waterhole zu hoppen - mein absolutes lieblingswaterhole ist weit ab von den typischen von den ganzen tourenbussen angesteuerten waterholes oben am anfang eines wasserfalls (zu dem man auch erstmal ein wenig hinlaufen musste - und dementsprechen sich nur ganz wenige sich dorthin verirren - ) so dass man geschuetzt von einem steinwall ueber den das wasser dann in die tiefe stuerzt oben schwimmt und einen unglaublich ausblick ueber die ganze ebene hat.
australien hat mit nicht zuletzt auch wegen den vielen lieben leuten, die wir hier kennengelernt haben, super gut gefallen. enttauescht bin ich allerdings von dem eindruck, den ich ueber die aboriginals bekommen habe. im gegensatz zu den maoris in neuseeland sind sie nicht gut in die gesellschaft integriert, gerade hier in darwin betteln ganze familien am strassenrand. es hat den eindruck, dass viele mit dem europaeischen einfluss ueberhaupt nicht zurechtkommen, verwahrlost am strassenrand sitzen und betrunken auf holzstaebchen herumklopfen. ein sehr traurig stimmender eindruck. das trifft sicher nicht auf alle zu. manche bauen sich durch kunst ein standbein in der gesellschaft auf - sie verzieren z.b. mit der traditionellen malerei digeridoos.
ich bin auf der einen seite traurig, dass wir morgen schon weiter fliegen. dieser kontinent ist zwar doch sehr europaeisch - wenn auch viel relaxter und offener als die deutsche gesellschaft - angehaucht und mit seinem hohen lebenstandard keine besondere herausforderung beim reisen, trotzdem hinterlassen die farben (was fuer eine kombination aus saftigem hellgruen roter erde und strahlendblauem himmel), die gerauesche (kookaburras, digeridoos), der geschmack (hab krokofleisch gegessen) einen tiefen eindruck bei mir.
andereseits bin ich total gespannt auf die neue welt die uns in asien erwarten wird.

10.07.05

Permalink 11:41:05, von Krissi, 404 Wörter, 126 Ansichten   German (DE)

umwerfendes sydney

hier ists wirklich absolut umwerfend. im wahrsten sinne des wortes, denn heute weht so ein starker wind durch die stadt, der mich ab und zu fast weggeweht haette. am staerksten war der wind direkt an der kueste am bondi beach mit solch riesenwellen, wie ich sie noch nie vorher gesehen habe. die gischt ist uns selbst in 20 meter hoehe auf nem felsen noch ins gesicht gespritzt. was fuer ne kraft diese wellen haben! beeindruckend, dass sich das meer von heute auf morgen so veraendert, dieses hatte gestern bei meiner kleinen wanderung an der kueste von manley entlang noch einen total ruhigen wellengang.
diese stadt ist wirklich atemberaubend schoen. jeder tag wird hier zu einem highlight.
angefangen mit einem klasse sonnenuntergang am circular quay mit blick auf die skyline, die harbour bridge und dem opera house am ersten abend, ging es weiter mit den besten chips & fishs meines lebens am manley beach, der ersten bekanntschaft mit den australischen tieren im zoo von sydney, dem schoensten wanderweg an der kueste entlang, den ich kenne, haengenden flughunden im botanischen garten, der art gallery mit dem veruecktesten spiegel der welt, einem weitern sonnenuntergangserlebnis auf einem felsen direkt am wasser sitzend mit blick auf oper und harbour bridge zusammen... und nicht zu vergessen ein besuch der oper nabucco im opera house!! ne sagenhafte vorstellung! dort sind wir mehr schlecht als recht angezogen - was der backpack halt so hergab :) - kurz vor der vorstellung aufgetaucht und haben statt 270 dollar 50 dollar fuer ne karte bezahlt, ein hoch auf den studentenausweis!
heute hat mir ein alter mann, bei dem ich einen boomerang gekauft habe, nach einem laengeren gespraech ueber den 2. weltkrieg, deutschland, die EU und moslems, doch sehr nahe gelegt nach australien auszuwandern - hier werden anscheinend auch mediziner gesucht... die vorstellung hier, in australien, zu leben ist schon irgendwie ein faszinierendes aber auch ungewohntes bzw. etwas erschreckendens gefuehl, da es mich auf der einen seite total reizen wuerde, es allerdings auf der anderen seite schon verdammt weit weg von zu hause ist.
ma schaun, wo es mich so hin verschlaegt... bin auf jeden fall jetzt total gespannt auf den norden, wo uns endlich wieder sonne, strand und meer erwarten - ich endlich meine taucherbrille und meinen schnorchel benutzen kann, die ich die ganze zeit schon mit mir rumschleppe - denn badewetter ist es hier leider nicht gerade, was vielleicht aber auch gut so ist, sonst koennte ichmich wahrscheinlich ueberhaupt nicht mehr von sydney trennen... :)

01.07.05

Permalink 04:54:23, von Krissi, 314 Wörter, 71 Ansichten   German (DE)

die inseln auf der anderen seite der erde

wow, neuseeland ist landschaftlich umwerfend. ueberall wo man hinschaut ist es wunderschoen. diese beiden inseln vereinen beinahe alles, was man sich an landschaften so vorstellen kann. wunderschoene sandstraende mit dem blauen pazifik, waelder mit riesigen baeumen, seen, in denen sich die drumherumliegenden schneebedeckten berge spiegeln, gletscher, die bis an waldraender reichen, vulkane, geysire, heisse quellen, staedte, in denen die strassen mystisch von schwefeldampf, der von ueberall aus dem boden kommt, gefuellt werden, die fremde kultur der maoris und die netten sehr zuvorkommenden und offenen neuselaender. ich bin total begeistert von diesem land, was im vergleich auf solch kleinem raum soviele moeglichkeiten bietet. leider ist es winter, so dass mir ein paar sachen beim erkunden dieser inseln fehlen, die nur im sommer moeglich sind, wie z.b. im meer und den seen schwimmen zu gehen, in einem der vielen nationalparks wandern zu gehen, irgendwo in der einsamkeit zu campen - sich bei sonnenuntergang das abendessen zu kochen und an einem kleinen feuer den sternenhimmel zu bewundern... ich hoffe, dass ich die moeglichkeit dazu haben werde, dies eines tages einmal nachzuholen. meine hoffnung skifahren zu gehen, ist leider auch hier gescheitert. die skigebiete haben nur zur haelfte offen (saisonbeginn) und mit skiausleihen und liftpass war mir das ganze dann zu teuer um nur drei oder vier pisten herunterfahren zu koennen. insgesamt haben wir allerdings fuer die kurze zeit, die wir hier in neuseeland nur zur verfuegung hatten, super viel mit hilfe des gemieteten autos gesehen.
dennoch ist neuseeland wieder ganz anders als suedamerika - wieder viel europaeischer - abgesehen davon, dass die neuseelaender im vergleich zu europaern viel relaxter und chilliger sind.
suedamerika war eine viel groessere herausforderung als neuseeland, da es so anders war als die gewohnte kultur und damit auch irgendwie interessanter. ich fuehle mich in neuseeland mehr wie daheim und koennte mir auch vorstellen hier zu leben -nur schade, dass es soweit von deutschland entfernt ist.