Krissis Reiseblog

der warme norden von down under

30.07.05

Permalink 05:05:42, von Krissi, 849 Wörter, 136 Ansichten   German (DE)

der warme norden von down under

es ist schon alles etwas verwirrend auf der suedhalbkugel, besonders die vorstellung, dass es je weiter man in den norden kommt immer waermer wird. nicht nur, dass der strassenverkehr hier auf der linken seite ist- und ich immernoch in die fallsche richtung schaue, wenn ich ueber die strasse laufe - auch an den seltsamen anblick eines falsch rum liegenden mondes habe ich mich noch nicht gewoehnt. aber das nur am rande.
wie schon lange drauf gefreut, sind wir mittlerweile ausgiebig in den genuss des zeltens gekommen. oben im norden von cairns war dies auch noch bei superwetter wunderschoen, auf einem campingplatz mit pool direkt an einem 4 meilen langen weissen sandstrand mit herrlichem wasser, morgens von dem schrei eines kookaburras aufgeweckt zu werden, sich darueber zu freuen, dass alle ameisen die aussen am zelt rumkrabbeln nicht reinkommen, wegen baustellenlaerm auch keine andere wahl haben als aufzustehen... naja, den strand haben wir auch erstmal ausgiebig genutzt. ein kleiner ausflug in den regenwald mit baeumen mit imposanten wurzeln und einem bachbett mit beeindruckenden farben war ein schoene abwechslung von den relaxten strandtagen. wieder zurueck in cairns - da port douglas schon eher ein schlaegfriger familien touristen ort ist - wurde das wetter immer schlechter, so dass wir das zelt zwar noch im trockenen zustand aufbauen konnten, dieser sich dann bald darauf jedoch in einen nassen veraenderte und diesen die restlichen tage beibehielt. da das zelt leider etwas zu klein ist um die backpacks innen unterzubringen, wurden diese in der ersten nacht voller schlamm bespritzt (da sie nur unter der aeusseren plane lagen). Aus diesem muffeligen zustand kamen sie trotz dem aeusserst lieben angebot von kate (aus adelaide) sie in ihrem zelt unterzustellen solange wir in cairns waren nicht mehr heraus. aber - ein hoch auf mein zelt - das hielt dicht! jetzt aber erstmal genug vom abenteuer campen, wir selbst wurden nicht nur durch den regen sondern auch beim tauchen am great barrier reef nass. und das war wirklich ein einmaliges erlebnis! ich - ziemlich aus der uebung, da seit 4 jahren nicht mehr getaucht, da die motivation in kalten, trueben deutschen seen zu tauchen einfach zu gering war - bin von der unterwasserwelt dort total begeistert. die vielfaeltigtsen korallen und anemonen in allen moeglichen formen und farben, die bei beruehrung ihr aussehen und die farbe sogar noch mal veraendern, unzaehlige fische (mit forellen und barschen nicht zu vergleichen), eine schlidkroete, riesenmuscheln, die sich beim anfassen zuklappen, seesterne, seegurken, tunnel durch die man taucht usw. usw.. das allerschoenste war allerdings das alles beim 2. tauchgang mit ute zusammen erleben zu koennen. die sichtverhaeltnisse waren wohl wegen rauher see (die auch dazu fuehrte, dass die haelfte der leute auf dem boot seekrank wurden) nicht die besten, fuer mich allerdings waren diese 7 meter schon mehr als ich jemals unter wasser weit sehen konnte. ein unvergesslicher tag!
in darwin wurden wir wieder von der sonne empfangen und haben auch seitdem das beste wetter. seit gestern sind wir wieder zurueck aus dem litchfield national park, den wir mit einem gemieteten auto erkundet haben. neben ueber die strasse springenden kaenguruhs, sind hier mehre wasserlaeufe mit wasserfaellen und waterholes, in denen man schwimmen kann, sehenswert. die beiden naechte verbrachten wir an einem einsamen bach, jeweils mit einer eigenen campsite und einem eigenen waterhole zum schwimmen - weit und breit niemand anderes zu sehen. das zelt nur zur haelfte ( dass heisst ohne die obere plane aufgebaut) lagen wir nur geschuetzt vom moskitonetz direkt unter wunderschoenen sternenhimmel mit super vielen sternschnuppen (und unzaehligen wuenschen...). einfach unbeschreiblich schoen. tagsueber waren wir damit bescheftigt von waterhole zu waterhole zu hoppen - mein absolutes lieblingswaterhole ist weit ab von den typischen von den ganzen tourenbussen angesteuerten waterholes oben am anfang eines wasserfalls (zu dem man auch erstmal ein wenig hinlaufen musste - und dementsprechen sich nur ganz wenige sich dorthin verirren - ) so dass man geschuetzt von einem steinwall ueber den das wasser dann in die tiefe stuerzt oben schwimmt und einen unglaublich ausblick ueber die ganze ebene hat.
australien hat mit nicht zuletzt auch wegen den vielen lieben leuten, die wir hier kennengelernt haben, super gut gefallen. enttauescht bin ich allerdings von dem eindruck, den ich ueber die aboriginals bekommen habe. im gegensatz zu den maoris in neuseeland sind sie nicht gut in die gesellschaft integriert, gerade hier in darwin betteln ganze familien am strassenrand. es hat den eindruck, dass viele mit dem europaeischen einfluss ueberhaupt nicht zurechtkommen, verwahrlost am strassenrand sitzen und betrunken auf holzstaebchen herumklopfen. ein sehr traurig stimmender eindruck. das trifft sicher nicht auf alle zu. manche bauen sich durch kunst ein standbein in der gesellschaft auf - sie verzieren z.b. mit der traditionellen malerei digeridoos.
ich bin auf der einen seite traurig, dass wir morgen schon weiter fliegen. dieser kontinent ist zwar doch sehr europaeisch - wenn auch viel relaxter und offener als die deutsche gesellschaft - angehaucht und mit seinem hohen lebenstandard keine besondere herausforderung beim reisen, trotzdem hinterlassen die farben (was fuer eine kombination aus saftigem hellgruen roter erde und strahlendblauem himmel), die gerauesche (kookaburras, digeridoos), der geschmack (hab krokofleisch gegessen) einen tiefen eindruck bei mir.
andereseits bin ich total gespannt auf die neue welt die uns in asien erwarten wird.

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