Utes Reiseblog

Archiv für: April 2005

24.04.05

Permalink 02:10:56, von Ute, 463 Wörter, 71 Ansichten   German (DE)

an den anden

so, nur ein paar tage spaeter ca 1600km noerdlich von buenos aires haben wir die letzten tage erst in salta verbracht, die stadt, von der ich mir die fahrt mit dem "tren de las nubes" (dem zug in die wolken) versprochen hatte. leider faehrt dieser zug fuer umgerechnet 50euro ohne zu stoppen hinauf in die anden und wieder zurueck.
deshalb haben wir, da salta ausser ein paar suessen haeusern nicht viel zu bieten hat, uns mit vier deutschen und einer franzoesischen studentin aus buenos aires einen van gemietet und sind mit einem fahrer und einer fuehrerin fuer zwei tage in die anden gefahren.
so schoen das meer auf der einen seite ist, so beeindruckend sind die nicht enden wollenden bergmassive mit ihren glatten gipfeln auf der anderen seite. von salta, bereits auf 1200m hoehe gelegen, sind wir an tausenden von kakteen und schoenen viadukten immer weiter hoch in die anden gefahren.
muss schon sagen, auf 4200m wird die luft tatsaechlich duenn!!um auf das dort gelegene 70m hohe viadukt zu klettern, hat´s mir fast den atem verschlagen - selten solches herzrasen bei normalem bergaufsteigen gehabt (ueberhaupt noch nie solches herzrasen gehabt!)
und dennoch, stundenlang ueber ein hochplateau durch die anden zu fahren ist ein unvergleichliches erlebnis. haben wilde mulas, pferde, lamas, nandus und sogar einen condor gesehen!(unserer fuehrerin nach werden sie bis zu hundert jahren alt und haben eine fluegelspannweite von bis zu dreieinhalb metern)
haben alte inkastaetten und ein salzplateau besucht - kein kommentar, krissi und ich muessen uns darum kuemmern, die bilder ins netz zu stellen. kommen bald, aber heute haben wir schon so viel zeit vor dem rechner verbracht, dass es fuer die bilder nicht mehr reichen wird.
wir sind heute von unserer kleinen reise zurueckgekehrt (haben auf ca.2500 meter in dem kleinem ort purmamarca uebernachtet) und befinden uns jetzt in san salvador de juyjuy, noerdlich von salta.
ab morgen aendert sich unsere geplante route, wir werden die grenze nach bolivien ueberqueren. haben uns nun doch dazu entschlossen, da wir in den letzten tagen viele reisende getroffen haben, die uns ueber die (derzeit nicht kritische) lage dort aufgeklaert und sie damit gleichzeitig entschaerft haben. halten uns ohnehin im suedwesten des landes auf, reisen morgen an die grenze und von dort auch nach uyuni zu den salzwuesten. dann weiter in richtung la paz und an den titicacasee, um von dort aus nach peru weiterzureisen.
immer noch voellig erschlagen von den eindruecken der letzten 48stunden und zugegebenerweise durch die hoehenluft doch etwas k.o., werden wir gleich unsere letzten pesos fuer ein essen ausgeben (ab morgen haben wir ja die bolivianos) und uns dann ins bett hauen...
ein letzter gruss aus dem land des tangos, der empanadas, der weiten landschaften und schwindelerregend hohen berge,
morgen gehts weiter, hasta la vista! el uto

22.04.05

Permalink 00:51:36, von Ute, 339 Wörter, 50 Ansichten   German (DE)

die stadt die alles hat

kommt ein bisschen spaet, mein bericht ueber buenos aires, aber mir fehlt wirklich meist die zeit dazu...

leider liegt diese wunderschoene stadt schon wieder hinter uns, wie gerne waere ich laenger geblieben.
so hat sie in vieler hinsicht meine erwartungen uebertroffen.
buenos aires ist bunt, aufregend, vielseitig. die einzelnen viertel der stadt haben alle ihren ganz eigenen charme, ganz voran san telmo und la boca.
viele kleine gassen, kopfsteinpflaster und antiquitaetenmaerkte unweit der hohen wolkenkratzer. dazwischen: strassenkuenstler, musiker, kleine kinder (die hier bis mitternacht auf den strassen spielen), ueberall leckeres essen und tangotaenzer.
bunte haeuser a la moulin rouge in la boca, ein gefuehl wie alice im wunderland. ein siebzigjaehriger, sehr galanter alter mann hat mir dort vor einem cafe das tango tanzen "beigebracht". unwirklich, traumhaft.
nichts kommt hier zu kurz, weder kultur, noch das feiern und ganz und garnicht das essen.
jeder, der meine liebe zum fast food kennt, kann sich vorstellen, wie ich mich gefuehlt habe, fuer 1,30euro ein burgerkingmenue zu erstehen...oder leckere riesen hot dogs fuer 25cent zu essen und und und.
natuerlich darf man in argentinien auch das vernuenftige essen nicht missen, habe zwei fast armdicke steaks gegessen, hier bife de chorizo genannt. haette nie gedacht, dass mir so etwas so schmecken koennte (zumal mit kaum einer beilage).
bei unserem zweiten steakabend ist in dem kleinen restaurant (oder eher einer simplen steakbraterei) sowie im kompletten strassenzug der strom ausgefallen - sofort wurden natuerlich die tueren abgeschlossen, damit wir nicht ausgeraubt werden. eine notwendige sicherheitsmassnahme, allerdings war die braeterei im gleichen raum, sodass wir eine dreiviertel h vor uns hin geraeuchert haben. wie gesagt, alles was hier passiert, hat seinen eigenen charme ; )
haben in einem sehr schoenen hostel am rande der groessten, weil immerhin 18spurigen strasse der welt
gewohnt, der avenida 9 de julio, die sehr zentral durch die stadt fuehrt.
es gaebe noch so viel zu erzaehlen. werde die netten abende auf den dachterrassen vermissen, aber man soll ja immer gehen, wenn es am schoensten ist...
eine stadt, die ich jedem empfehlen kann, gesehen zu haben.

13.04.05

Permalink 17:44:21, von Ute, 436 Wörter, 52 Ansichten   German (DE)

ins wasser gefallen...

so, habe inzwischen die grenzen gewechselt und verstehe die menschen jetzt besser, weil sie nicht mehr portugiesisch, sondern spanisch sprechen...
sind gestern in puerto iguacu angekommen, nachdem wir uns einen tag zuvor die wasserfaelle (cataratas) von icuacu auf der brasilianischen seite angesehen haben.
sie sind eingebettet in einen riiesigen national park, den wir gestern durchwandert haben.
zu den faellen: sprachloses staunen. von der argentinischen seite aus, oberhalb und direkt gegenueber der wasserfaelle sind sie das gewaltigste, was ich je gesehen habe...die augen fallen quasi dem wasser hinterher. iguacu: das sind 275 wasserfaelle, die 80m ins unendliche fallen, der groesste von ihnen heisst devils throat und spricht fuer sich. ein kleines highlight: wir sind mit einem boot unter (ein paar der deutlich kleineren) faelle gefahren.
tatsaechlich wird einem der wortschatz bei all den bildern knapp.
werde mich bemuehen, in den naechsten tagen auch mal ein paar fotos von meiner kamera hochzuladen, aber da ich meinen image tank habe, fiel das bisher eher krissi zu (deshalb sind auch so viele bilder von mir zu sehen - keine absicht). also: versprochen, kuemmere mich darum!

ausserdem haben wir einen kleinen ausflug nach paraguay unternommen (quasi nur ueber die grenze marschiert, um einen stempel im pass zu haben), liegt ja direkt um die ecke. und dennoch, der weg ueber die bruecke, die paraguay von brasilien trennt, ist nicht ohne.
denn AUF ihr sind keine grenzbeamten und soldaten, sodass dort, als gaebe es kein morgen, geschmuggelt wird. und sensationsfotografin, die ich bin, habe sie dabei fotografiert, wie sie PACKETweise alles moegliche von der bruecke ins gras werfen, wo ihre leute warten und den ganzen kram auf dem ruecken in die stadt hoch hiefen. ein wahnsinn, wirklich, was sich auf dieser bruecke abspielt!!

heute nachmittag geht es fuer uns weiter nach buenos aires, wo wir inzwischen zu elft sein werden und schon ein ganz nettes hostel im centrum der stadt ausgemacht haben. allerdings brauchen wir 21h, um die 1600km zu ueberbruecken. sollte kein problem sein, weil die busse in argentinien, wie ich gehoert habe, sehr luxurioes sein sollen (fuer immerhin gut 20 euro, die wir dafuer bezahlen).

alos, wir haben mittag und ich werde mir etwas zu essen machen, bevors in ein paar stunden los geht.
bis dahin werde ich meine durch mosquitostiche geschundene haut pflegen (heute nacht das erste mal, immerhin).
ach ja, zu den bemerkungen im forum bezueglich unserer oder wohl besser meine hautfarbe: keine ahnung, vielleicht creme ich mich einfach zu gut ein, aber bisher ist tatsaechlich zu wenig passiert, um es auf den fotos erkennen zu koennen. aber was solls, sind ja erst zwei wochen unterwegs. das heisst: ich habe hoffnung!

09.04.05

Permalink 23:58:39, von Ute, 265 Wörter, 73 Ansichten   German (DE)

fischen und surfen gefaellig?

oy! (wie man hier so schoen sagt)

unser weg hat uns also nach barra da lagoa, einem kleinen fischigen surferdorf gefuehrt, auf der insel santa catarina bei florianopolis gelegen.
es ist wirklich wunderschoen hier, allerdings nicht zu vergleichen mit dem geschaeftigen, sambatanzenden rio. wir sind ausserhalb der saison hier, das heisst, hier ist wenig los, der strand (kristallklares wasser und ganz feiner sand)fast leer, die miete billig (wir haben uns mit den vier englaendern eine wohnung gemietet fuer 2 euro 50 pro tag und person - ist das ein hit?), sprich: viel zeit, um sich von der schlaflosen woche in rio zu erholen...
es gibt hier kleine abgelegene straende und vor allem riesige, vom wasser rundgewaschene steine, auf die ich mich hin und wieder zum schreiben und musik hoeren zurueckziehe oder mir den sonnenuntergang ansehe (solche sonnenuntergaenge muessten wir hier mal haben!!!)
es ist ein tolles gefuehl, unterwegs zu sein, gleichzeitig aber auch sehr seltsam, weil es sich ganz und garnicht nach urlaub anfuehlt. kann nicht glauben, was noch alles vor uns liegt.
und das allerbeste ist, wie sich die lebensweise aendert bzw der hiesigen anpasst - ist doch voellig egal, wenn der bus zwanzig minuten spaeter kommt (es gibt ja noch nicht mal richtige busfahrplaene). ergo: ich trage keine uhr mehr und habe zu fast keiner zeit eine genaue ahnung, wie spaet es gerade ist, weil es vollkommen gleichgueltig ist. und DAS ist fuer eine deutsche eine wirklich bahnbrechende erfahrung!!
heute ist unser letzter abend, morgen abend geht es weiter zu den wasserfaellen von iguacu an die brasilianisch-argentinische grenze.
bin selbst so gespannt, wie es weiter geht...

04.04.05

Permalink 06:28:29, von Ute, 246 Wörter, 68 Ansichten   German (DE)

die zeit in rio wird knapp

hat ein paar tage gedauert, aber wie erwartet stellt sich ein gewisser zeitmangel zum emailschreiben ein ;)
unser gepaeck ist also tatsaechlich wieder aufgetaucht und die reise kann weitergehen, puh! (ganz abgesehen davon, dass es komplett durchnaesst war, will garnicht wissen woher das kommt...)
da sich-nicht-melden immer ein zeichen ist, liegt meine momentane stimmung nahe: wir haben hier eine ganz grosse zeit!
schon mehr als einmal habe ich das, was ich gesehen habe, einfach nicht fassen koennen. santa teresa (kuenstler-favela-viertel in rio), der zuckerhut und `christ` auf dem corcovado sind atemberaubend.
wie durch krissis fotos ersichtlich wird, haben wir gestern eine lange zeit auf dem zuckerhut (ich bin auf den pfaden meines lieblingsbondfilmes gewandelt!!) verbracht und den sonnenuntergang bewundert. grenzenlos. es scheint, als koenne man nicht anders als sprachlos dazustehen und diese intensiven eindruecke in sich aufzusaugen.
natuerlich kommt auch das nachtleben in rio nicht zu kurz - und da das zeitempfinden sich ohnehin geaendert hat, fuegt sich das irgendwie ein...
morgen ist unser letzter tag in rio, am dienstag werden wir mit vier englaendern nach florianopolis weiterreisen, ein stueck suedlich von sao paulo und dort ein kleines haus mieten, was nach gregor (danke nochmal ;)uns pro person circa sechs? reais pro tag kosten duerfte (das sind umgerechnet knapp 2 euro)
durchaus ist es ein ungewoehnliches gefuehl, in brasilien zu sein. vor allem, weil es mir vorkommt, als waeren wir schon seit wochen hier.
kaum zu glauben, dass noch so viel vor uns liegt.
gruss von alice im wunderland